Sehenswürdigkeiten
Die Marktgemeinde Markt Piesting-Dreistetten bietet nicht nur seinen Einwohnern, sondern auch seinen Besuchern und Gästen eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten. All diese Plätze können ohne Probleme zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden. Bei den Sehenswürdigkeiten in Dreistetten ist es möglich, diese zum Beispiel mit einer kleinen Wanderung zu verbinden.
Sollten Sie Interesse daran haben, die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, können Sie sich gerne ein kleines Heft über die Sehenswürdigkeiten in Markt Piesting und Dreistetten im Gemeindeamt während der Amtsstunden abholen oder hier die PDF-Datei herunterladen.
Sehenswürdigkeiten in MARKT PIESTING
Barocker Torbogen
Der Torbogen ist ein Rest der ehemaligen herrschaftlichen Getreidemühle von Joseph Heudorn. Von der Anlage ist heute leider nur mehr ein großes, korbbogenförmiges Tor, welches von einem barocken Volutengiebel gekrönt wird, erhalten. In der Giebelachse über dem Tor ist eine Nische angeordnet. In den Kreisfeldern der Voluten wurden die Initialen “F&RS” und ein Hammerzeichen angebracht.
Die Torbogenwand selbst trägt in den Kämpfersteinen die Jahreszahl 1762 und im Schlussstein die Ansicht eines Wasserrades mit den Buchstaben “IHGST”, die für “Joseph Heudorn Gut Starhemberg” stehen sollen.
Lage: Eingang zur Siedlung in der Hammerschmiedgasse
Der Herrgott
In einer Mauernische des Anwesens der ehemaligen Transportunternehmung Berger in der Starhembergstraße, war der “Herrgott”, wie er von der Familie genannt wurde, über viele Jahrzehnte untergebracht.
Über die Entstehungsgeschichte der Statue ist selbst in der Familienchronik nicht allzuviel überliefert.
Johann Pfaffelmaier errichtete mit seiner Familie für den “Herrgott” im Zuge der Um- und Neubauarbeiten eine kleine Kapelle und bot ihm damit eine bleibende Heimstätte.
Lage: Starhembergstraße 8
Dreifaltigkeitssäule
Die Pestsäule oder genauer gesagt „Dreifaltigkeitssäule“ soll an die in den Jahren 1679/80 im gesamten Piestingtal wütende Pest erinnern. Sie besteht aus einer toskanischen Säule, auf welcher die Gruppe der Heiligen Dreifaltigkeit in Stein gemeißelt ruht. Am Kapitell zeigt sich ein Wappen, rechts der Bindenschild, links das Handwerkswappen der Seifensieder und Kerzenzieher. Die nahezu vollkommene Gleichheit der Säulen in Piesting und Dreistetten lässt den Schluss zu, dass beide von der Herrschaft und den Kerzenziehern gespendet wurden. Da sich die Säule in Piesting früher in der Mitte der Straße befand, gab es häufig Unfälle an dieser Straßenenge. 1864 wurde dieses Nadelöhr durch die Versetzung der Dreifaltigkeitssäule in Richtung der heutigen Johannesgasse entschärft.
Lage: Marktplatz, vor dem Rathaus
Florian Kuntner-Denkmal
Der Piestinger Künstler Harry Brenner hat das Evangelium als Glaskern dargestellt, der über eine Antenne Gottes Signale empfängt und sie in Wellenform an die Kirche und die Menschen weitergibt. Der Kern leuchtet in den drei heiligen Farben rot, gelb und weiß und ist transparent, damit die Botschaft Gottes die Suchenden klar und deutlich erreicht. Die beiden Steinskulpturen stellen die Kirche und den Menschen dar. Sie sollten im Idealfall im gleichen Abstand zum Allerheiligsten, dem Evangelium, stehen.
Weihbischof Kuntner, verstorben 1994, Pfarrer in Markt Piesting von 1962 bis 1971 , wies in seinen Predigten und Texten darauf hin, dass sich die Kirche in der Vergangenheit von diesem Kern immer weiter entfernt hat.
Der „Florian Kuntner Gedenkstein für eine offene Kirche“ wurde am 7. Mai 2000 von Kardinal Erzbischof Dr. Franz König im Rahmen eines großen Festes eingeweiht.
Lage: Wöllersdorfer Straße, vor der Pfarrkriche
Holy Kreuz
Das alte Holzkreuz mit einer einfachen Einfriedung wurde vor 1900 durch Anton Holy errichtet. Dieser war bei Grabungsarbeiten für den Bau seines Hauses (heute Feldgase 19) auf ein Skelettfeld gestoßen und errichtete zum Gedenken diese Andachtsstätte.
In den 1970er Jahren wurde das alte Kreuz abgetragen und wich einem schönen Kapellenbau mit Spitzgiebel.
Zu der Madonnenstatue beten noch heute verschiedene Fußwallfahrtsgruppen und danken der Gottesmutter für ihre vielfältige Hilfe. Die uralte Linde spendet den Andächtigen kühlenden Schatten.
2018 wurde die Kapelle von Peter Hütter und Gerhard Pinzger restauriert, Johann Kösler spendete das moderne Kruzifix. Mit dem Segen durch Pfarrer Valentin Zsifkovits wurde das Holy Kreuz neuerlich seiner Bestimmung übergeben.
Lage: Ecke Feldgasse – Talgasse
Hubertuskapelle
Die Kapelle wurde 1972 nach den Plänen des Architekten P. Endstrasser durch die Piestinger Jägerschaft und mit tatkräftiger Förderung mehrerer Piestinger Firmeninhaber errichtet und eingeweiht.
Über einem schlichten Kruzifix findet sich ein Bild mit jagdlichen Motiven und der Darstellung des Heiligen Hubertus, des Schutzpatrons der Jäger.
2006 wurde auf dem Platz vor der Kapelle, im Rahmen einer Hl. Messfeier, die “Messe für Jagdhornbläser” des Piestinger Komponisten Johann Hayden uraufgeführt.
Lage: Ranzenbergweg, vor dem Eingang in den Föhrenwald
Kapelle des Hl. Johannes
Im Jahre 1800 stiftete die Unterbergerische Freundschaft bei der “hoen prucken” eine Kapelle, die dem Heiligen Johannes Nepomuk, dem Schutzpatron der Brücken, gewidmet wurde.
Die Kapelle erstrahlt seit der Restaurierung durch die Piestinger Bürger im Jahre 2000 in neuem Glanz.
Lage: Piestingbrücke in der Meitzgasse
Kapelle des Herrschaftshauses
Die Kapelle wurde vom Mühlenbesitzer Herbert Seiser als Hauskapelle gebaut.
Im Zuge der Bauarbeiten der neuen Hauptschule wurde sie renoviert und mit einem schlichten Holzkreuz versehen.
Die Inschrift lautet “Zur Ehre Gottes”
Lage: östliche Seite der Hauptschule
Leopold Kupelwieser- und Franz Schubert-Gedenktafeln
Im Jahre 1903, zu seinem vierzigsten Todestag, widmete die Bevölkerung und die Gemeindevertretung von Markt Piesting zum Andenken an ihren großen Sohn, den Historienmaler Leopold Kupelwieser eine Gedenktafel.
2018 wurde die Marmortafel von dem Piestinger Steinmetz Johann Kösler liebevoll restauriert und in ein Granitmonument integriert im Park vor der Neuen Mittelschule im Ortszentrum aufgestellt.
Die Inschrift unter dem Bronzemedaillon des Künstlers lautet:
„Leopold Kupelwieser, Professor an der kk. Akademie der Bildenden Künste in Wien, Historienmaler und Wiederbeleber der Al-Fresco Malerei in Österreich.
Geb. Piesting am 17. Oktober 1796, gest. Wien am 17. November 1862.
Gewidmet ihrem grossen Sohne von der Gemeinde Markt Piesting 1903“
Im Sockel des Granitmonuments ist die ebenfalls restaurierte Bronzetafel zur Erinnerung an den Liederfürsten Franz Schubert eingelassen.
Auf der Tafel findet sich folgende Inschrift:
1828 – 1928
“Dem Andenken des deutschen Liederfürsten Franz Schubert
Männergesangsverein Piesting”
Lage: im Ortszentrum im Park vor der Neuen Mittelschule
Marterl
Das Marterl mit einem Keramik-Votivbild des Piestinger Schutzpatrons, des Heiligen Leonhard, steht am Beginn des Kühweges, der eigentlich Kirchweg heißen sollte, da die Bewohner des nördlichen Ortsteiles in der Zeit, als Piesting geteilt und zwei Herrschaften unterstellt war, diesen Weg zu “ihrer” Kirche nach Hernstein nutzten.
Der Überlieferung nach soll das leicht schief stehende Marterl eines der ältesten Bauwerke unserer Heimat sein.
Lage: Ecke Kühweg – Kupelwieserstraße
Pecherkreuz
Das Pecherkreuz wurde von Johann Hayden aus Markt Piesting im Jahre 1996 aus Dankbarkeit errichtet.
Das Kreuz zeigt eine Darstellung des Heiligen Vinzenz, der als Schutzheiliger der Wald- und Forstarbeiter, also auch der Pecher, verehrt wird und die Jahreszahl der Errichtung.
Lage: Henningerweg – von der Talgasse Richtung “Am Berg”
Pfarrkirche zum Hl. Leonhard
Nach dem Einsturz des Daches der alten Kirche bat im Frühjahr 1849 der damalige Gemeindevorstand den NÖ-Landtag um den sofortigen Neubau der Kirche, da “im alten Gebäude ein geordneter Messebesuch nicht mehr abgehalten werden könne”.
1851 wurde dann nach langen Verhandlungen der Bau einer neuen Kirche oberhalb der Straße bewilligt. Als Bauplatz wurde von den Bürgern 60 “Krautgartenparzellen” am Bocksbach zur Verfügung gestellt. Den Kirchenbau übernahm Baumeister Johann Semmelrock aus Horn. Ende Juli 1854 wurde nach sechsjähriger Vorbereitung das Projekt realisiert. Der äußere Bau, eine Mischung verschiedener Stile, wurde dann bis Sommer 1857 vollendet. Die festliche Einweihung erfolgte erst am 14. August 1859.
Das Innere des Gotteshauses steht im Gegensatz zu seinem nüchternen Äußeren: Der akademische Bildhauer Josef Pokorny wurde mit der Anfertigung der Inneneinrichtung betraut. Gemeinsam mit dem Wiener Tischler Johann Wichner wurden die drei Altäre und die Kanzel mit ihren kunstvollen Schnitzereien hergestellt. Die Holzstatuen der Apostel Petrus und Paulus am Hochaltar und das große Kruzifix gegenüber der Kanzel sind ein Werk des akademischen Bildhauers Hiron aus Wien. Die große Orgel wurde von Josef Loip gefertigt. Leopold Kupelwieser erklärte sich bereit, das Hochaltarbild für seinen Heimatort und seine Taufkirche kostenlos anzufertigen. Das den Heiligen Leonhard darstellende Altarbild wurde ebenso wie die Bilder der beiden Seitenaltäre – Darstellungen Maria Verkündigung und die Taufe Christi durch Johannes – von seinen Schülern, den Gebrüdern Thill, fertiggestellt. Sechs hohe Rundbogenfenster erhellen das Kirchenschiff mit ihren prächtigen Glasmalereien.
Von der einstigen, noch auf alten Bildern zu bewundernden Innenmalerei ist heute leider nichts mehr erhalten.
Sehenswert ist das neben der Kanzel eingemauerte Grabdenkmal des Ritters Welzer von Eberstein.
Lage: Wöllersdorfer Straße
Seiser-Mühle
Die alte „Marktmühle“ wurde 1836 vom ehemaligen Dorfrichter Anton Steinhauser an Markus Seiser verkauft. Dieser errichtete 1864 am Nordufer des Werkkanals einen Neubau. Das Herrenhaus mit seiner schönen Fassade entstand dann im Jahre 1895.
Lange Jahre war die “Seiser-Mühle” ein florierendes Wirtschafts- unternehmen, bis dann im Zweiten Weltkrieg der Gebäudekomplex durch die Kampfhandlungen schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Einquartierungen in der Nachkriegszeit brachten weitere Beschädigungen. Lange Zeit war die alte Seisermühle dem Verfall preisgegeben, bis 1987 die Gemeinde das Gebäude vom letzten Besitzer, Herbert Seiser, erwarb. Mit diesem Kauf wurde nicht nur eines der historisch wertvollsten Gebäude im Ortszentrum von Markt Piesting erhalten, sondern es sollte damit auch die Grundlage für eine weittragende Entscheidung für die Zukunft geschaffen werden. Mehr als zehn Jahre später erreicht man, dass hier der Bau der neuen Hauptschule geplant werden konnte.
1998 begann dann der Umbau, bei dem von den drei Schulgemeinden Waldegg, Markt Piesting und Wöllersdorf-Steinabrückl sowie vom Land Niederösterreich großzügig unterstützt, die neue Hauptschule in diese alte Industrieanlage integriert und so ein Großteil der alten Bausubstanz erhalten wurde. In vielen Klassenzimmern blieben, als Andenken an die alte Mühle, Decken- und Bodenelemente im Original erhalten.
Die Gemeinde erwarb den Speisesaal im ehemaligen Herrschaftshaus mit seiner historischen Einrichtung, und widmete ihn nach seiner Restaurierung als Kupelwiesergedächtnisstätte. 2016 konnte Bürgermeister Roland Braimeier im Rahmen einer Festveranstaltung den mit einer Bühne und verschiedenen technischen Anlagen diskret verbesserten Saal und seine Nebenräume, die thematisch der Biedermeierzeit zugeordnet wurden, eröffnen. Ein Raum, der als Kupelwiesermuseum eingerichtet wurde, zeigt einige der wichtigsten Werke und erzählt die Lebensgeschichte des im Markt Piestinger Minnatal geborenen bedeutenden Historienmalers Leopold Kupelwieser.
Der Saal wird regelmäßig vom Kulturklub und der Gemeinde Markt Piesting als Veranstaltungsraum genutzt.der nach seiner Restaurierung als Kupelwiesermuseum gewidmet ist.
Lage: Marktplatz, gegenüber vom Rathaus
Sieben Kreuze
Das Mahnmal erinnert an das schwerste Eisenbahnunglück im Piestingtal. Am 25. August 1935 verstarben bei einem Zusammenstoß eines Autobusses mit der Lokomotive der Gutensteinerbahn sieben Menschen. Eine Inschrift erinnert heute daran:
“Am 25. August 1935 fuhren fromme Menschen zum Dollfußkirchlein auf die Hohe Wand und fanden ihr Ziel in der Ewigkeit. R.I.P.”
und an der Straßenseite des Mahnmals steht zu lesen:
“Halt ein, Freund auf Deiner Strassen! Hier mussten sieben ihr Leben lassen. Auf frommer Fahrt zur Hohen Wand ein jedes hier sein Sterbkreuz fand. Tu Gott empfehlen die armen Seelen!”
Lage: Hernsteinerstraße, in der ersten Linkskurve
Statue des Hl. Nepomuk
Die nachweislich aus dem Jahr 1762 stammende Skulptur des Hl. Nepomuk befand sich ursprünglich mit großer Wahrscheinlichkeit im Garten des Eisenhammers der Familie Kupelwieser. Sie wurde von der Gemeinde angekauft und vom akad. Bildhauer Ferdinand Melker restauriert. 2002 machte sie der Piestinger Gemeinderat Bürgermeister Prof. Walter Zimper zu seinem 60. Geburtstag zum Geschenk. Die Familie Zimper errichtete nach Plänen von Baurat DI Anton Presoly das Denkmal für die Öffentlichkeit. Es ist den häufigsten Darstellungen des Heiligen Nepomuk nachempfunden und wurde am 19. Juni 2005 von Ortspfarrer Mag. Peter Meidinger im Rahmen eines kleinen Volksfestes gesegnet.
Lage: am westlichen Ende Hauptplatzes, Parkplatz hinter dem Eisgeschäft
Thurmgarten
Der brennende Turm in unserem Marktwappen symbolisiert ein leider schon in Vergessenheit geratenes historisches Denkmal, den Turmgarten. Die Reste dieses herrschaftlichen Baues sind heute im Privatbesitz. Er war früher vermutlich von einer Mauer umfasst und diente mit seinen Scheunen und Kellern als frühzeitliches Nahrungsmittelmagazin und Zufluchtsort in Fällen akuter Gefahr.
Das Gebäude scheint erstmals urkundlich im Jahre 1403 auf. In den Ungarn- und Türkenkriegen wurde der Hof mehrmals zerstört, 1726 war er Amtssitz der Herrschaft Starhemberg-Piesting, verlor aber nach Verlegung der Verwaltung nach Hernstein an Bedeutung. 1805 wurde der Turmgarten mit der Herrschaftstaverne “Zum Goldenen Hirschen” an den Wirt Joseph Kohlbacher und 1840 an die Familie Meitz verkauft. Heute ist der Hof in den Händen der Gütergemeinschaft Taus und nicht öffentlich zugänglich.
Lage: Turmgartengasse
Türkenlinde und Kapelle
Ensemble aus Baum, einer barocken Kapelle und einem Gedenkstein.
Dieses Naturdenkmal soll an die “große Bedrängnis durch die Türken anno 1529” erinnern, als unser Ort durch den Einfall osmanischer Reiter schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde.
So steht etwa in der Pfarrchronik:“Die Türken verwüsteten Kirche und Pfarrhof samt der ganzen Umgebung mit Feuer und Schwert, da sie über die vergebliche Belagerung der Veste Starhemberg in die größte Wut versetzt wurden”. Der Sage nach soll die Piestinger Bevölkerung an jener Stelle erfolgreichen Widerstand gegen die Türken geleistet haben. Dieser Inhalt ist eher unwahrscheinlich, weil der Ort 1529 von den osmanischen Soldaten verwüstet wurde. Die Sage ist historisch gesehen eher im Jahr 1532 anzusiedeln, als im September eine türkische Vorhut von 16.000 Mann auf dem Steinfeld von den kaiserlichen Truppen aufgerieben und die Fliehenden in den Seitentälern von der Bevölkerung massakriert wurden. Auch während der 2. Wiener Türkenbelagerung 1683 erwies sich die Burg Starhemberg für die umliegende Bevölkerung als sicherer Zufluchtsort.
Zur Erinnerung daran zog man am Annentag noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in einer Prozession zur Annenkapelle auf die Festung, und nach einer Dankmesse bildete ein Volksfest im Burghof den Abschluss der Feier.
Lage: Wöllersdorferstraße, ca. 300 m nach der Ortseinfahrt beim Friedhof
Weißes Kreuz
Auch “Scheppergredl- oder Urlauberkreuz” genannt. Der uralte gotische Bildstock begrüßt die Anreisenden am östlichen Ortseingang von Markt Piesting. Die freistehende „Totenleuchte“ besteht aus einem Pfeiler aus Stein, der an seinem oberen Ende ein zur Aufnahme des sogenannten „Arme Seelenlichtes“ bestimmtes Gehäuse trägt.
Außerhalb einer Siedlung wurden vor allem „Pestkreuze“ (Pestgruben wurden immer am Rande eines Dorfes angelegt) oder sogenannte „Armsünder-, Galgen- oder Urteilkreuze“ errichtet.
Daraus könnte man den Schluss ziehen, dass sich das “ Weiße Kreuz“ auf einer ehemaligen Richtstätte befindet. Zur Säule gibt es im Volksmund verschiedene Deutungen, sie reichen von einem Heimkehrerkreuz bis zum Gedenken an zu Tode gekommene Mitbürger. In älteren Karten wird der uralte gotische Bildstock, der bereits 1766 in den Urkunden aufscheint, auch als “Urlauberkreuz” bezeichnet.
Lage: B21, östliche Ortseinfahrt von Wöllersdorf kommend
Sehenswürdigkeiten in DREISTETTEN
Anna-Kapelle
Der Bauer Gollinger erbaute im 18. Jahrhundert diese schöne Kapelle, der eine Birke ihren Schatten spendet.
Im Jahre 1991 wurde dieser Ort der Ruhe vom Verschönerungsverein Dreistetten mit Unterstützung der Gemeinde renoviert.
Lage: am Anger, Fußweg vorbei am Sportplatz Richtung Muthmannsdorf
Antoniuskapelle
Die von zwei alten Linden überragte Kapelle wurde im Jahr 1916 als Votivgabe von Maria Holzinger errichtet und vom Verschönerungsverein Dreistetten im Jahre 1979 renoviert.
Zur Geschichte: Herr Thomas Stippel beendete durch Herzschlag im 74. Lebensjahr seinen tätigen und würdevollen Lebenslauf. Er wurde 1860 zum k. u. k. Inft-Regiment Heß No. 49 assentiert, war mehrere Jahre in Italien, kämpfte 1864 gegen einen Aufstand in Tirol, machte 1866 den Feldzug und
die Schlacht bei Königgrätz mit und kehrte gesund in seine Heimat zurück. Er gründete eine Landwirtschaft, war Bürgermeister und Feuerwehrhauptmann in seiner Gemeinde Dreistetten und ist am Feld bei der Arbeit gestorben. Gewidmet wurde ihm die Kapelle von seiner Schwester Maria Holzinger.
Lage: Weg Richtung Marchgraben bzw. Rotes Kreuz/Markt Piesting
Bildbaum
An der Gabelung des Weges auf die Hohe Wand Richtung Drobilsteig, einem zum Teil mit Seilen versicherten Leiternsteig, steht eine alte Fichte mit Votivbildern (Mariendarstellung) und einem Kruzifix.
Lage: auf dem Fußweg vom Anger über die Notabfahrt auf die Hohe Wand
Bildstock am Anger
Der Bildstock wurde 2002 vom Opus Dei anlässlich des 100. Geburtstags des Hl. Josemaria Escrivá, des Gründers des Opus Dei, errichtet. Josemaria Escrivá wurde von Papst Johannes Paul II am 6. 10. 2002 heilig gesprochen. Die vier vorhandenen Bilder am Bildstock wurden von Herrn Walter Paulusberger aus St. Florian/Linz nach Vorlage des Opus Dei gemalt: der Heilige Josemaria Escrivá, die Kirche von Dreistetten mit dem Hl. Georg, die Mutter Gottes und der Hl. Raphael, der Schutzpatron der Wanderer. Im Oktober 2003 wurde schließlich der Bildstock mit tatkräftiger Hilfe der Gemeindearbeiter aufgestellt und eingeweiht.
Josemaria Escrivá wurde am 09.01.1902 in Barbatro (Spanien) geboren und am 26.06.1975 in Rom gestorben.
Lage: auf dem Weg vom Anger auf die Hohe Wand
Burgruine Starhemberg
Unter den Angehörigen jener bayerischen Geschlechter, die für geleistete Kriegsdienste gegen die Magyaren mit Landzuweisungen aus dem Reichsgut belohnt wurden, treten am Beginn des 12. Jahrhunderts die Herren von Traisma in Erscheinung. Adalram von Waldeck, der diesem Geschlecht entstammte, übergibt 1142 in einer Schenkungsurkunde den “mont Starchemberc” – eine Wehranlage, die zwischen 1140 und 1145 entstanden war – an den steirischen Markgrafen Ottokar V. Dieser hatte ein großes Interesse, die Nordgrenze seines Herrschaftsgebietes stark befestigt zu wissen. Ottokar V. war es auch, der die Anlage des “Starken Berges” als Teil eines Befestigungsgürtels schuf. Die Steiermark und mit ihr Burg und Herrschaft Starhemberg kamen 1192 nach dem Ableben des Markgrafen Ottokar VI. durch Erbvertrag an die Babenberger.
Dem letzten Repräsentanten dieses Geschlechts, Friedrich dem Streitbaren, diente die Feste mehrmals als Zufluchtsort. Der Herzog musste vor dem Zorn seines Kaisers, Friedrich II. und den Angriffen des Adels und der Wiener Bürger hier Schutz suchen. Urkunden aus den Jahren 1240, 1242 und 1244 bezeugen den Aufenthalt des österreichischen Herzogs auf Starhemberg.
Friedrich II. bewahrte auf der Burg Starhemberg die großen Privilegien seines Hauses auf. Eine dieser Urkunden war das “privilegium minus”, eine kaiserliche Urkunde aus dem Jahre 1156, welche die Erhebung Österreichs von einer Markgrafschaft zu einem erblichen Herzogtum beinhaltet. Mit dieser “Geburtsurkunde Österreichs” wird “Ostarrichi” aus dem bayerischen Herrschaftsbereich herausgelöst.
Nachdem Friedrich kinderlos 1246 in einer Schlacht fiel, oblag es dem Deutschen Ritterorden den hier gelagerten Familienschatz zu bewachen.
Nach dem Aussterben der Babenberger fiel die Burg 1278 an die neuen Landesherrn, die Habsburger. Diesen diente die Burg samt Herrschaft als Pfandobjekt, da die neuen Herrscher
infolge der zahllosen Zwistigkeiten enormer Einkünfte bedurften.
Um 1411 drohte Hans von Spaur, der Gegenspieler Friedrichs in diesem Ränkespiel, seinen Pfandbesitz, die Burg Starhemberg, den Ungarn auszuliefern.
Matthias Corvinus eroberte schließlich die Burg 1482 wirklich.
In einer wechselvollen Geschichte kam die Burg im 16. Jahr- hundert in den Besitz des Grafen Heussenstein. Die Burg wurde revitalisiert und stark erweitert. Die riesigen Dachflächen lieferten über ein ausgeklügeltes Rinnensystem Wasser, das in der Burgzisterne gesammelt wurde.
In den beiden Türkenkriegen (1529 und 1532) war sie mehreren tausend Menschen aus der Umgebung Zufluchtsort und sicherer Platz zum Überleben. Mit der Vertreibung der Osmanen von der östlichen Reichsgrenze und mit der Befriedung der ungarischen Rebellen (d.s. “Kurruzzen”) verliert die Festung allmählich ihren Verteidigungszweck.
Als man im 18. Jahrhundert aus Steuergründen die Dächer abtrug und Türen und Fenster ausbrach, verfiel die Burg mehr und mehr.
Seit 1913 befindet sich die Burg im Besitz der Familie Salvator Habsburg-Lothringen bzw. derer Erben. Nachdem die Ruine im zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde, konnte der Burgenverein im Einklang mit den Besitzern den größten Teil der Gemäuer nach dem Krieg sichern und eine der größten Ruinen Niederösterreichs den Besuchern erhalten.
2009 wurden die Reste der ehemals stolzen Burg unter Denkmalschutz gestellt.
Einen wunderschönen Blick auf die Ruine haben Sie vom Sportplatz bzw. Anger aus. Auf Grund von Sicherheitsgründen ist die Ruine gesperrt und somit leider nicht zugänglich.
Lage: vor dem Ortsbeginn Dreistetten, gegenüber Zitherwirt
Dreifaltigkeitssäule
Die Pestsäule oder genauer gesagt „Dreifaltigkeitssäule“ soll an die in den Jahren 1679/80 im gesamten Piestingtal wütende Pest erinnern. Sie ist bis auf den Sockel baugleich mit der Säule in Piesting.
Die Dreifaltigkeitssäule in Dreistetten besteht aus einer toskanischen Säule, auf welcher die Gruppe der Heiligen Dreifaltigkeit in Stein gemeißelt ruht.
Die Dreifaltigkeitssäule ist eine Stiftung der Burgherren von Heussenstein.
Lage: im Ortszentrum, beim Feuerwehrhaus
Gedenktafel für Franz Schubert
In den Mauerteil neben der Ruhebank ist eine Gedenktafel an den Liederfürsten Franz Schubert eingelassen. Auf der Bronzetafel findet sich folgende Inschrift:
1828 – 1928
“Dem Andenken des deutschen Liederfürsten Franz Schubert
M.G.V. „D’Wandecker“ Dreistetten”
Lage: im Ortszentrum neben der Bushaltestelle beim Brunnen
Hubertuskreuz
Das Hubertuskreuz wurde von Herrn Franz Ziehaus in ungefähr 130 Arbeitsstunden aus wetterfestem Lärchenholz geschnitzt. Es ist Symbol für Dankbarkeit und Kraft.
Für die Errichtung gibt es zwei Gründe: Nach einem schweren Unfall bei gefährlichen Holzarbeiten, der glücklicherweise ohne schwerste Verletzungen blieb und der selbständigen Aufbringung des Geldes für den Ankauf eines größeren Waldstückes entschloss sich Herr Ziehaus mit diesem Kreuz Gott zu danken und ein Zeichen zu setzen.
Am 3. November wird alljährlich neben dem Hubertuskreuz eine Hl. Messe gefeiert.
Lage: auf dem Anriegel, Höhe Marchgraben
Pfarrkirche zum Hl. Georg
Die dem Heiligen Georg geweihte Kirche ist ein Kleinod, das zwar jeder kennt, dessen kulturelle und historische Bedeutung aber wenige richtig zu schätzen wissen. Die Pfarrkirche steht erhöht am westlichen Rand des Ortes. Vom Friedhof, der die Kirche umgibt, eröffnet sich dem Betrachter ein Panoramablick auf die Hohe Wand, die Einhornhöhle und die Ruine Starhemberg.
Im Kern ist das Gotteshaus ein gotischer Quadratsaal aus dem ersten Drittel des 14. Jahrhunderts. Das schlichte Langhaus wird von einem Satteldach gedeckt und besitzt barocke Rundbogenfenster. Die Apsis der ursprünglichen Kapelle stellt ein kleines Baujuwel dar: Der mit kräftigem Kreuzrippengewölbe und mit Rosettenschlusssteinen ver- sehene und mit einem Spitzbogenfenster abgeschlossene Raum ist in schlichtem gotischen Baustil gehalten.
Die Kirche besitzt einen Hauptaltar mit einer Kreuzigungsgruppe und zwei Seitenaltäre, die dem Heiligen Georg und Maria mit dem Jesuskind gewidmet sind. Weiters findet sich in der Kirche ein sehenswertes Taufbecken.
Urkundlich ist die Entstehungsgeschichte der Kirche sehr spärlich und höchst lückenhaft dokumentiert. Möglich, dass sie erst gebaut wurde, als die äußere Burgkapelle auf Burg Starhemberg in die Befestigung einbezogen wurde und damit der Umgebung nicht mehr als Sakralraum diente. Sie erscheint Ende des 15. Jahrhunderts in der Salzburger Matrikel mit dem Vermerk, dass der Herzog der Herr der Pfründe sei. Priestermangel und die akatholische Haltung des Grundherren
sorgten dafür, dass die Kirche keine besondere Entwicklung nahm.
Von 1688 an vereinte man die Pfarren Dreistetten und Piesting. 1721 errichtete dann Graf Heussenstein die eigenständige Pfarre Dreistetten wieder.
Heute wird Dreistetten von Piesting aus betreut, besitzt aber einen eigenen Pfarrgemeinderat.
Lage: im Ortszentrum, Kirchengasse
Piestinger Kreuz
Das Piestinger Kreuz wurde am Piestingtaler Rundwanderweg 231, direkt vor dem Herrgottschnitzerhaus, von den Gründern dieses Weitwanderweges zum Gedenken für die Gefallenen und in den Bergen gebliebenen Kameraden errichtet und am 26.10.1980 gesegnet.
Die Balken des Kreuzes stammen angeblich aus dem Holz der alten Johannesbrücke in Piesting.
Vom Piestinger Kreuz aus kann man einen herrlichen Rundblick bis Piesting und an schönen Tagen bis zum Neusiedlersee genießen.
Lage: Hohe Wand, vor dem Herrgottschnitzerhaus
Romanische Säule
Der Rest einer alten Pestsäule wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in unmittelbarer Nähe der Schubert-Gedenktafel wieder errichtet.
Die von einer Marienstatue abgeschlossene Säule trägt eine Bronzetafel mit folgender Inschrift:
“Romanische Pestsäule aus dem 15. Jahrhundert. In den Kriegswirren 1945 zerstört, 1982 über Initiative von Erz. Rat Hermine Fitzthum und Obmann des Verschönerungsvereins Dreistetten, Anton Pulpitel, wieder errichtet”.
Lage: im Ortszentrum neben der Bushaltestelle beim Brunnen
Rotes Kreuz
Nach dem derzeitigen Wissensstand – oft „Schilderungen ins Ohr“ – dürften diese roten Kreuze mit Blut in Zusammenhang zu bringen sein. Der Platz soll als Kult- und Beratungsplatz gedient haben. Hier wurden auch Recht gesprochen und die zum Tode verurteilten Übeltäter hingerichtet. Plätze, die kultischen Handlungen dienten, weisen meist starke Erdstrahlen auf, liegen oft auf Anhöhen und Wegkreuzungen (geomantische Punkte). Die Kreuzinschrift lautet: “Überall in der Natur, siehst Du Gottes Spur – und willst Du ihn näher sehn, bleib unterm Kreuze stehn”
Das neue “Rote Kreuz” wurde von Franz Mayer geschnitzt und am 14. Mai 2007 von Pfarrer Mag. Peter Meidinger eingeweiht.
Lage: Scherrerweg an der Weggabelung Richtung Markt Piesting
Tropfsteinhöhle
Die Höhle wurde im Jahre 1927 von Otto Langer sen. entdeckt und bis zum Jahre 1930 so weit ausgebaut, dass Führungen möglich waren.
1964 wurde die Höhle von Otto Langer jun. übernommen und weiter ausgebaut. Die zahlreichen Funde (Zähne und Knochen von Höhlenbären, Reste urzeitlicher Lebewesen, schöne Tropfsteingebilde) sind bei Schönwetter von Ostern bis Ende September an Sonn- und Feiertagen von 9.00 bis 17.00 Uhr zu besichtigen. Gegen vorherige Anmeldung beim „Zitherwirt“ Otto Langer, Tel.: +43(0)2633/42 553 oder +43(0)664/234 34 67 können jedoch auch außerhalb der Öffnungszeiten Führungen vereinbart werden.
Eintrittspreis: Kinder: 2,50 €
Erwachsene: 4,00 €
Ein Imbissstand bei der Höhle ist eingerichtet.
Lage: am Fuß der Hohen Wand in der ersten Felsformation in der Nähe des Angers