Am Samstag, dem 13. Oktober 2018, konnten die Besucher im ausverkauften Kupelwieser-Kultur-Zentrum (:KU:Z) ein Konzertereignis genießen, das aus mehreren Gründen in die oberste Kategorie einzuordnen war!
Bernhard Pfaffelmaier, Klarinetten, Wolfgang Golds, Flöte, Altflöte, Piccolo und Robert Brunnlechner, Fagott, Kontrafagott, musizierten als Dalbergia Trio in selten erlebter Hochform, wobei die Musiker in ihrer Programmzusammenstellung auf den Einsatz von „Gassenhauern“ verzichteten und sehr anspruchsvolle Konzertstücke aufführten.
Der Abend erhielt noch eine ganz besondere Note, weil zwischen den Musikstücken literarische Einsprengsel zu hören waren. Der Fagottist Robert Brunnlechner, der in einem kleinen Sketch in der Konzerteröffnung den Part eines – wie sich später herausstellen sollte – nicht existenten Autors Namens Viktor Vierthaler übernahm, las aus seinen eigenen Werken „Wenn die Trommeln verstummen“ und „Der Bart der Aphrodite“. Texte, die gespickt mit überraschenden Wendungen und nachvollziehbarem Lokalkolorit für viele Lacher sorgten.
Zurück zur Musik: Neben eigenen Werken wurden durchaus auch Werke weniger bekannter Komponisten vorgestellt. Da war etwa der zu Unrecht in Vergessenheit geratene deutschböhmische Komponist Erwin Schulhoff, dessen 1926 entstandenes Divertissement bravourös musiziert erklang. Das Trio op 47 in C-Dur, für Flöte, Klarinette und Fagott des 1757 in Ruppersthal, im heutigen Niederösterreich geborenen Ignaz Josef Pleyel, eines Schülers von Joseph Haydn, einem Werk, das virtuose Anforderungen an die Musiker stellt, wurde wieder großartig musiziert. In den eigenen Werken wurde die musikalische Vielfalt der drei Künstler hörbar, eine Vielfalt, die sich im Finalstück, dem von Robert Brunnlechner 2018 komponierten dreisätzigen Werk „Wer ist Franz Sedlacek?“, seinem Opus 50, zu einem Furioso entwickelte. Mit einem Kontrafagott, dem Piccolo und einer Es-Klarinette wurde das mögliche Klangspektrum dieser Holzblasinstrumente komplett ausgeschöpft. Diesem musikalisch-virtuosen Schlusspunkt folgte noch zum Ausklang eine Freddy Mercury (Queen) Komposition „Love Of My Life“, mit dem die BesucherInnen in die bei Kulturklubveranstaltungen übliche „Nachbetrachtung“, dem Treffen mit den Musikern zum Smalltalk, geleitet wurden. Viele Bravos und ein enthusiastischer Applaus belohnten die Künstler für ihre Musikalität und die Musizierfreude.
PS.: „Dalbergia“ – der Name kommt von einer der schwersten Holzarten, die auch unter dem Namen Grenadill bekannt ist und für den Bau von hochwertigen Holzblasinstrumenten, wie eben Klarinetten und Oboen, verwendet wird.
Text: Werner Holy